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Keywords
- Design (1)
- Identität (1)
- Industriedesign (1)
- Selbstmanagement (1)
- Leben - Design - Identität. Ein designtheoretischer Erklärungsansatz von Selbstmarketing und dessen empirische Bedeutung in der Praxis (2023)
- Dem Wunsch, das Ansehen der eigenen Person gezielt zu beeinflussen, kommt nicht zuletzt aufgrund der zunehmenden Diversifizierung unserer Gesellschaft ein großes praktisches Interesse zu. Neben einer Fülle an Beratungsdiensten der Personalentwicklungsindustrie sowie mannigfachen Seminar- und Workshop-Angeboten finden sich in zunehmender Weise Websites und Bücher der Populärliteratur, die vor diesem Hintergrund an entsprechende Zielgruppen gerichtet sind. Da sich Marken auch als Ergebnis eines Gestaltungsprozesses herausbilden, also letztlich designte Produkte sind beziehungsweise Design einen wesentlichen Aspekt im Markenbildungsprozess darstellt, muss es erstaunen, dass der überwiegende Teil wissenschaftlicher Arbeiten im Bereich der Marketingforschung zu verorten ist. Dem Design als unabdingbares, nonverbales Kommunikationsmittel, kommt in der vorliegenden wissenschaftlichen Literatur keine tragende Rolle zu. Diesem Forschungsdefizit widmet sich die Dissertationsschrift von Bettina Anna Heinecke an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Dabei steht die Frage, welche designtheoretischen Erklärungsversuche zur Beschreibung von Selbstdesign herangezogen werden können, im Zentrum der Betrachtung. Zudem wird der hohen praktischen Relevanz der Thematik durch einen empirischen Teil Rechnung getragen. Die auf einer umfangreichen Literaturrecherche und dem Grounded Theory Ansatz aufbauende Arbeit identifiziert neun Lebensbereiche, in welchen Individuen sich selbst designen. Die empirischen Ergebnisse einer im Rahmen der Untersuchung durchgeführten Primärerhebung weisen darauf hin, dass Selbstdesign in zentralen Lebensbereichen erfolgreich dazu genutzt werden kann, das gesellschaftliche Ansehen der eigenen Person in gewünschter Weise zu beeinflussen. Spannenderweise belegen die multivariaten Gruppenvergleiche aber auch, dass dies nicht für alle Ausgestaltungsmerkmale wie durch die theoretische Fundierung postuliert geschieht. Zudem deuten die Ergebnisse auf zahlreiche nichtlineare Zusammenhänge hin und bereiten somit fruchtbaren Boden für wissenschaftliche Anknüpfungspunkte und vielversprechende praktische Ansätze, zielgenau zu beeinflussen, wie die eigene Person im gesellschaftlichen Umfeld wahrgenommen wird.